9 - Histopathologie der Leber
ZurückAutor
H.-P. Dienes, AT-Wien, P. Schirmacher, Heidelberg, 1999
Anamnese-/Diagnoseliste

Fall 01
47jähriger Mann. Seit längerer Zeit leicht erhöhte Transaminasen (GOT: 32, GPT: 64,
yGT: 56, AP: 120). Verdacht auf Hepatitis. Virus-Serologie : HBsAg: negativ,
antiHBs: positiv, antiHBc positiv, HbeAg: negativ, antiHBe: negativ, anti HAVIgM:
negativ, HCV Ak: positiv, HCVRNA: negativ.

Fall 02
21jähriger Mann. Leberbiopsie zur Abklärung einer Transaminasenerhöhung unklarer
Genese (GOT: 55, GPT: 117, yGT: 43, AP: 217, Bilirubin: 0,6). HBV- und HCVSerologie
komplett negativ. Laut klinischer Angabe Tonsillitis.

Fall 03
45jähriger deutscher Patient. Klagen über Leistungsschwäche, Gewichtsverlust,
leichte uncharakteristische Oberbauchbeschwerden, Fieber und Nachtschweiß.
Laborwerte: GOT: 110, GPT: 48, yGT: 38, AP: 256, Hypergammaglobulinaemie.
Anti-HBV und Anti-HCV negativ. Verdacht auf autoimmune Hepatitis oder NHL.

Fall 04
67jähriger Mann, seit längerer Zeit Druckgefühl im rechten Oberbauch. Ikterus und
Inappetenz. Klinisch Zirrhose. Wegen Ikterus Cholecystektomie, dabei
Leberkeilexcidat. Keine Gallensteine. Autoantikörper im Serum: AMA Typ 2 und
SLA positiv, Erhöhung dery-Globuline. HBV- und HCV-Serologienegativ.

Fall 05
52jährige Patientin, klinisch mit dem Bild einer schweren cholestatischen Hepatitis
(GOT: 238, GPT: 265, yGT: 881, AP: 725, Gesamt-Bilirubin: 9,7). Bekannte
schwergradige generalisierte Atherosklerose bei Nikotinabusus. Zustand nach
mehrzeitigem Dünndarminfarkt und subtotaler Dünndarmresektion vor einem Jahr mit
etwa 15 cm Restdünndarm laut Klinik. Parenteraler Ernährungsanteil 60-80%.

Fall 06
68jähriger Patient mit Ikterus und Inappetenz bei Leberwerterhöhung unklarer Genese
(GOT: 106, GPT: 98, yGT: 98, AP: 229, Gesamt-Bilirubin: 2,5). Ein Monat vor
Biopsie Einleitung einer tuberkulostatischen Therapie.

Fall 07
59jährige Patientin mit Übelkeit und Ikterus, aufgetreten nach eigenen Angaben nach
einem Essen mit Pilzen. Leberbiopsie zur Abklärung einer cholestatischen Hepatitis
unklarer Genese. Laborwerte: GOT: 99, GPT: 184, yGT: 337, AP: 1200, GesamtBilirubin:
9 mg%. Hepatitisviren-Serologie vollständig negativ.

Fall 08
32jährige Patientin mit Lebertransplantation vor zwei Jahren (wegen letztlich unklar
gebliebenem akutem Leberversagen). Postoperativ Gallengangstenose, die durch
Stenteinlage versorgt wurde. Im weiteren Verlauf persistierend mild erhöhte
Transaminasen (GOT und GPT 50-80) und deutliche Cholestase (AP 600-800).
Leberbiopsie zur Abklärung und Verlaufskontrolle.

Fall 09
4 7jähriger Patient mit Bilirubinerhöhung und Zeichen der Cholestase. Zustand nach
Knochenmarkstransplantation vor 10 Monaten wegen akuter myeloischer Leukämie.
Derzeit keine Immunsuppression. Gleichzeitig nicht genauer spezifizierte Pneumonie.
CMV-Titer erhöht

Fall 10
4jähriger Junge. Bekannte Hepatitis B. Zustand nach Entfernung eines
Nephroblastoms und adjuvanter Bestrahlung. Zustand nach paralytischem Ileus und
konsekutivem ARDS. Gemischte Hyperbilirubinämie.

Fall 11
60jährige adipöse Patientin mit uncharakteristischem Druckgefühl im rechten
Oberbauch. Laborwerte leicht erhöht (GOT: 32, GPT: 28, yGT: 80, AP: 310.
Bilirubin: 0,8). Hepatitisserologie negativ. Kein Hinweis auf Autoantikörper.
Medikamenten- und Alkoholeinnahme werden glaubhaft verneint.

Fall 12
70jährige Patientin, die wegen cerebraler Symptome stationär aufgenommen wurde.
Hierbei· werden veränderte Leberwerte nachgewiesen: Bilirubin 1.92 mg%,
Transaminasen im Normbereich. Quick-Wert 67 %, Albumin 45,6 % und
Cholinesterase 1,93 kU/l als Hinweis für verminderte Lebersyntheseleistung.
Hepatitisserologie negativ.

Fall 13
18jähriger marokkanischer Patient mit Leberzirrhose und schwerem Ikterus (Bilirubin
25 mg/dl), Quick-Wert 20-30%. Keine Hämolyse. Virusserologie negativ.
Coeruloplasmin erniedrigt. Kupfer im Serum unauffällig. Kein Kayser-FleischerKornealring,
keine neurologische Symptomatik. Ein Bruder des Patienten verstarb mit
10 Jahren an einer fulminanten Hepatitis. Jetzt Lebertransplantation. Die
Explantatleber zeigt eine grobknotige Zirrhose mit kräftiger Cholestase und etwas
unregelmäßigen Regeneratknoten.

Fall 13a
18jähriger marokkanischer Patient mit Leberzirrhose und schwerem Ikterus (Bilirubin
25 mg/dl), Quick-Wert 20-30%. Keine Hämolyse. Virusserologie negativ.
Coeruloplasmin erniedrigt. Kupfer im Serum unauffällig. Kein Kayser-FleischerKornealring,
keine neurologische Symptomatik. Ein Bruder des Patienten verstarb mit
10 Jahren an einer fulminanten Hepatitis. Jetzt Lebertransplantation. Die
Explantatleber zeigt eine grobknotige Zirrhose mit kräftiger Cholestase und etwas
unregelmäßigen Regeneratknoten.

Fall 14
24jähriger Mann mit unklaren Oberbauchbeschwerden. Im Ultraschall Nachweis eines
8,5 cm großen subkapsulären Tumors. Excision eines nicht abgekapselten hellbraunen
Tumors von angedeutet polycyclischer Konfiguration und guter Abgrenzung gegen
das dunkelbraune nichttumoröse Lebergewebe. Hepatitisserologie negativ. Keine
Zirrhose.

Fall 15
72jähriger Patient, dem im Rahmen einer rechtsseitigen Hemicolektomie ein
Lebertumor von etwa 3 cm Durchmesser entfernt wurde unter der Vorstellung einer
Lebermetastase eines Colollkarzinomes.

Fall 16
58jähriger adipöser Patient mit allgemeiner Schwäche und Abgeschlagenheit,
intermittierendem Fieber bis 40 Grad sowie Diarrhöen und 10 kg Gewichtsverlust in
drei Monaten. Aufnahmebefund zeigt vergrößerte, druckschmerzhafte Leber mit
Erhöhung der Cholestasewerte (AP: 312, yGT: 99). Bildgebende Verfahren zeigen
eine bis zu 8 cm große, gut begrenzte Raumforderung im rechten Leberlappen, die
chirurgisch angegangen wird. Ein 120g schweres 7x7x6 cm großes Teilresektat zeigt
einen zentralen, etwa 6 cm im Durchmesser großen Tumor fester Konsistenz und
weißer Schnittfläche.