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Internationale Akademie für Pathologie
Deutsche Abteilung e.V.
Joseph-Schumpeter-Allee 33
53227 Bonn

Wir über uns

Die Deutsche Abteilung der Internationalen Akademie für Pathologie und ihre Aufgaben

Die Pathologen in Deutschland haben drei Fachgesellschaften:
  • die 1897 von Rudolf Virchow gegründete Deutsche Gesellschaft für Pathologie, deren Hauptaufgabe die Förderung der Wissenschaft und Forschung in der Pathologie ist
  • der Berufsverband Deutscher Pathologen, der die berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen der Pathologinnen und Pathologen vertritt
  • die Deutsche Abteilung der Internationalen Akademie für Pathologie, deren Hauptaufgabe die praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Fort- und Weiterbildung der Pathologinnen und Pathologen und der Assistentinnen und Assistenten in Weiterbildung ist.

Die Deutsche Abteilung der IAP wurde 1964 auf Initiative des damaligen Bonner Ordinarius für Pathologie, Prof. Dr. Herwig Hamperl, und 19 deutscher Pathologen gegründet.

Die Internationale Dachorganisation, die von amerikanischen und kanadischen Pathologinnen und Pathologen bereits 1906 gegründet worden war, und zunächst International Association of Medical Museums (gemeint sind anatomische und pathologisch-anatomische Sammlungen) und erst 1955 International Academy of Pathology genannt wurde, begründet in ihren Statuten ebenfalls diese Aufgaben.

Die Notwendigkeit der Gründung einer Deutschen Abteilung (Division) der IAP fand ihre Bestätigung in der Tatsache, dass inzwischen nahezu alle deutschen Pathologinnen und Pathologen,  d.h. Fachärztinnen und Fachärzte für Pathologie und Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Weiterbildung befinden, Mitglieder dieser Gesellschaft sind und regelmäßig an den Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen.

Ihre Aufgaben erfüllt die Deutsche Abteilung der IAP in dreierlei Art und Weise:

  • in Form von jährlich abgehaltenen Symposien, die seit dem Jahre 1972 regelmäßig in Bonn unter der Schirmherrschaft des Pathologischen Institutes der Universität Bonn stattfinden. Im Rahmen dieser Symposien werden in der Regel Ganz- und Halbtagsschnittseminare und zytologische Seminare über besonders wichtige Gebiete der pathologisch – morphologischen Diagnostik abgehalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Schnittseminare erhalten die Möglichkeit, begleitende digitale Lehrserien vorab anzusehen und sich auf die Seminare vorzubereiten.  Diese Fälle werden dann im Seminar von den Referentinnen und Referenten vorgestellt und diskutiert. Durchschnittlich nehmen 700 Pathologinnen und Pathologen in Präsenz oder Live-Online an unseren Symposien teil.
  • in Form eines sog. Selbsttrainingsprogrammes, in dessen Rahmen die Mitglieder der Gesellschaft Schnittkästen oder digitale Lehrserien inklusive der begleitenden Handouts  ausleihen und im Selbststudium durcharbeiten können (eine Art “Leihbibliothek”). Diese Form der Weiter- und Fortbildung ist ganz besonders bei den jüngeren Kolleginnen und Kollegen beliebt, da sie auf diese Art und Weise auch die in der Praxis seltener vorkommenden Krankheitsbilder mikroskopisch beurteilen und sich einprägen können. Fast alle vorhandenen Lehrserien sind digitalisiert und stehen im Mitgliederbereich zur Verfügung.
  • Die dritte Form der Fortbildung der Deutschen Abteilung der IAP umfasst die sog. Tutorials:  Veranstaltungen, bei denen histologische und zytologische Präparate eines bestimmten Gebietes der speziellen Pathologie von den Referentinnen und Referenten demonstriert und diskutiert werden. Die Tutorials werden zweigleisig mit der Möglichkeit der Präsenz- oder Live-Online Teilnahme angeboten.

Besonders am Herzen liegt uns die Nachwuchsförderung. Dazu wurden mit den Juniorakademien, der Akademie für Zytopathologie, den Late Night Talks und den Feierabendkursen entsprechende neue Formate geschaffen, die sich gezielt an Assistentinnen und Assistenten in Weiterbildung richten. Die beiden 2-tägigen Kurse “Winter Course Hematopathology & Winter Course Cytopathology” werden in englischer Sprache abgehalten und sind somit auch einem internationalen Publikum zugänglich. Zu Ehren von Vladimir Totovic wurde 2023 erstmals das Vladimir Totovic – Memorial Symposium als Online-Kurs in englischer Sprache durchgeführt, das aus der Benefizveranstaltung “Pathologists for Ukraine” hervorgegangen ist und seit 2023 jährlich angeboten wird. Alle Einnahmen aus dieser Veranstaltung gehen an die Vladimir Totovic – Stiftung und werden im Sinne von Vladimir Totovic für die Unterstützung von Pathologinnen und Pathologen aus finanzschwachen Ländern verwendet.

Zur Abwicklung dieser sehr umfangreichen Aufgaben verfügt die Deutsche Abteilung der IAP über eine gut ausgestattete Geschäftsstelle, die sich ohne Zuschüsse seitens Dritter, also allein durch Mitgliedsbeiträge, Veranstaltungs- und Leihgebühren trägt. In dem technisch sehr gut ausgestatteten eigenen Hörsaal mit 63 Mikroskop-Plätzen finden die Tutorials, Pitfalls, Seminare und Workshops statt, bzw. werden Online-Veranstaltungen technisch begleitet und eigenständig durchgeführt.

Um den Aufbau und die Entwicklung der Deutschen Abteilung der IAP hat sich das Pathologische Institut der Universität Bonn besonders verdient gemacht. Sein damaliger Direktor Prof. Dr. Herwig Hamperl war – wie bereits erwähnt – der Gründer und der erste Vorsitzende der Gesellschaft. Sein Schüler, und ab 1968 auch Nachfolger im Amt, Prof. Dr. Peter Gedigk, war langjähriger Schriftführer der Gesellschaft, von 1978 bis 1980 auch Präsident der Dachorganisation in den USA, und zum Schluß seiner Amtszeit Präsident der Deutschen Abteilung der IAP. Kurz nach seiner Berufung nach Bonn und der Übernahme des Direktorats hat er es der Deutschen Abteilung der IAP ermöglicht, ihre Veranstaltungen seit 1972 in Bonn abzuhalten und die Geschäftsstelle hier unterzubringen.

Sein Schüler und langjähriger Mitarbeiter, Prof. Dr. Vladimir Totovic´, ebenfalls Vorstandsmitglied und Sekretär- Schatzmeister der Gesellschaft, hat die Organisation der Symposien, Seminare , Tutorials und des Selbsttrainingsprogrammes sowie die Gründung und Leitung der Geschäftsstelle seit 1972 durchgeführt.

Die engen Beziehungen der Deutschen Abteilung der IAP zum Bonner Institut für Pathologie wurden auch unter dem damaligen Direktor des Institutes , Prof. Dr. med. Ulrich Pfeifer, der als Sekretär-Schatzmeister das Amt des verstorbenen Prof. Dr. med. Vladimir Totovic´ bis zum Februar 2005 übernommen hatte, fortgeführt. Diese Beziehungen werden auch unter
Prof. Dr. med. Glen Kristiansen – Direktor des Pathologischen Institutes der Universität Bonn und Mitglied der Fortbildungskommission, gepflegt.